Im Mai machten sich vier Teilnehmerinnen der Forschungsgruppe auf den Weg nach Finnland um dort Gesundheits- und Sozialeinrichtungen zu besuchen. Das Gesundheitssystem in Finnland ist anders strukturiert als jenes in Österreich und zeichnet sich vor allem durch die Primärversorgung aus. Innerhalb jeder Kommune gibt es ein Primärversorgungszentrum dem die Bevölkerung vor Ort zugeteilt ist. Dieses Zentrum dient als erste Anlaufstelle für gesundheitliche Anliegen. Je nach Größe des Zentrums arbeiten dort AllgemeinmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen, SozialarbeiterInnen und andere VertreterInnen der Sozial- und Gesundheitsberufe. Die Bevölkerung verfügt rund um die Uhr über einen kompetenten Ansprechpartner und man kann auch telefonische Informationen einholen. In vielen Fällen ist es nicht notwendig ein Krankenhaus aufzusuchen, da einige Behandlungen direkt vor Ort durchgeführt werden können.
Da Finnland sehr dünn besiedelt ist, ist das nächste Primärversorgungszentrum oft weit entfernt. Um sich jedoch schnell ärztlichen Rat einholen zu können wird moderne Technik angewendet – Telemedizin. Somit ist es in Finnland durchaus üblich seinen Arzt beispielsweise einfach per Videochat zu kontaktieren. Dieser kann sogar direkt Medikamente verordnen, die unkompliziert in der nächsten Apotheke abzuholen sind oder zugestellt werden.