Partizipation bedeutet Beteiligung, Teilhabe, Mitwirken. In der Sozialen Arbeit wird der Begriff zumeist auf die Mitgestaltung sozialarbeiterischer Leistungen durch deren Empfänger*innen bezogen. Entsprechend legt auch die Gemeinwesenarbeit (dazu demnächst mehr) ein Augenmerk auf eine größtmögliche Mitwirkung der Bevölkerung.
Im Allgemeinen wird unter Partizipation zumeist der Einbezug möglichst aller betroffenen Akteur*innen (Bürger*innen, aber auch NGOs, Interessensvertretungen, Politik, Verwaltung, Wirtschaft etc.) in (lokal-)politische Entscheidungs-, Planungs- oder Willensbildungsprozesse verstanden. Während mit Bürger*innenbeteiligung streng genommen nur die Mitwirkung engagierter Einzelpersonen oder Personengruppen gemeint ist, werden bei einer Öffentlichkeitsbeteiligung zusätzlich Organisationen, Institutionen oder die Fachöffentlichkeit mit eingebunden.
Teilhabe kann in unterschiedlicher Intensität erfolgen. Die schwächste Form der Beteiligung ist die Information aller Betroffenen über ein Projekt. Werden durch Befragungen oder Versammlungen Rückmeldungen zu bereits ausgearbeiteten Vorschlägen eingeholt und im weiteren Prozessverlauf berücksichtigt, wird von Konsultation gesprochen. Erhalten betroffene Bürger*innen die Möglichkeit, sich in die Gestaltung eines Vorhabens direkt einzubringen und eventuell sogar dessen Richtungsverlauf vorzugeben, erfolgt Mitbestimmung (Kooperation), die höchste Ausformung der Beteiligung.
Seit einigen Jahren erhalten Beteiligungsverfahren erhöhte Aufmerksamkeit, um die politischen Entscheidungsstrukturen an die gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen. So veröffentlichte beispielsweise die Stadt Wien ein Praxisbuch Partizipation und das Lebensministerium ließ mit partizipation.at eine umfangreiche Online-Datenbank zum Thema einrichten.
Für das Projekt „GeSo Orth“ ist Partizipation sowohl im Sinne von Öffentlichkeitsbeteiligung, als auch nach sozialarbeiterischem Verständnis von großer Bedeutung. Denn das GeSo Orth soll nicht nur ein Zentrum für die, sondern auch ein Zentrum von und mit den Orther*innen werden.